Geschichte

Die Gründung dieser Karnevalsgesellschaft erfolgte auf dem Fundament einer langen Karnevalstradition, auf die man in Oberzier zurückblicken kann.

Wie es im 19.Jahrhundert – im Jahre 1879 – in Oberzier an den Karnevalstagen zuging und wie “das Dier gejagt wurde”, schreibt Baltasar Schmitz (langjähriger Chefredakteur der Dürener Zeitung) in seinem Buch, im Kapitel: “Zurück in vorgeschichtliche Zeiten”.

Aus Unterlagen des Gemeindearchivs geht hervor, dass sich bereits am 30. Dezember 1928 in Oberzier im Saale Weber – unter dem Vorsitz von Wilhelm Pelzer – eine Karnevalsgesellschaft mit dem Namen “Rat der Elf” gründete. Damals soll der Überlieferung zufolge das ganze Dorf mitgemacht haben. Aus nicht ersichtlichen Gründen stellte diese Gesellschaft nach kurzer Zeit ihre Aktivitäten ein.

Am 1.Dezember 1936 gründete man in Oberzier die K.G. “Löstige Prömme”. Diese Karnevalsgesellschaft wurde 1938 in den Bund Deutscher Karneval aufgenommen. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Gemeinde und eine Kopie des Aufnahmeantrages belegt dies. Vereinstätigkeiten, Reden und Gesang wurden zensiert und durften nur dann aufgeführt werden, wenn sie im Einklang mit der Auffassung der Nazipartei und der Verwaltung standen. Die Gleichschaltung des Staates erstreckte sich durch alle gesellschaftlichen Schichten – bis in die Vereine. Der zweite Weltkrieg ließ das fröhliche Lachen der Narren für lange Zeit in unserem Land verstummen.

Nach dem Krieg war es der Sängerbund, der für die Durchführung der Kappensitzungen verantwortlich zeichnete. Der Ballspielclub und der Sängerbund organisierten gemeinsam großartige Kostümbälle. Immer wieder wurden karnevalistische Aktivitäten im Dorf entwickelt, die dazu führen sollten, eine neue Karnevalsgesellschaft zu gründen. Bis zum Jahre 1971 sind derartige Versuche leider fehlgeschlagen. Doch nun sollte – im Jahr 1971 – mit der Gründung der Karnevalsgesellschaft “Frohsinn” dieses Vorhaben endlich realisiert werden.

Die Idee, eine Karnevalsgesellschaft zu gründen, wurde Rosenmontag 1971 von Balthasar Esser, Peter Moll, Heinz Weber, Franz Josef Wiezorek, Bert Wirtz, Franz Werres, Christian Schmitz, Johann Jakobs, Maria Moll und Sofie Marx nach der Teilnahme am Rosenmontagszug in Niederzier geboren. Nach mehreren Besprechungen und Zusammenkünften nach der Session 1971 entschloss man sich, die Gründungsformalitäten zum Abschluss zu bringen und für den 23. Mai 1971 zur Gründungsversammlung einzuladen. Eine gezielte Werbekampagne wurde gestartet; ” Mitglieder” wurden geworben.

Zu den Gründungsmitgliedern zählten:

Brauers, Josef
Cremer, Franz
Delhey, Josef
Esser, Balthasar
Esser, Bernd
Fuhs, Horst
Gramm, Peter
Hohn, Rolf-Peter
Jackobs, Josef
Jörres, Helmut
Müthrath, Franz
Schubert, Rudi
Vogelsberg, Josef
Weber, Friedel
Weber, Heinz
Werres, Franz
Wirtz, Engelbert
Moll, Maria
Wiezorek, Franz-Josef

Den Gründungsmitgliedern gebührt Dank und Anerkennung!

Bei der Namensfindung stimmte man für den Vorschlag des damaligen Präsidenten Rolf Peter Hohn, die Gesellschaft “Karnevalsgesellschaft Frohsinn 1971 Oberzier” zu nennen. Bei der Wahl der Vereinsfarben entschied man sich für die Farben “Blau – Weiß”.

Bereits am 08.01.1972 wurde vor ausverkauftem Haus im Saal Müthrath die erste Kappensitzung veranstaltet. Mit der Unterstützung der Karnevalisten aus Huchem-Stammeln und Ellen wurde diese Veranstaltung ein voller Erfolg. Im Jahr 1981 wurde eine Standarte angeschafft und in der Pfarrkirche durch den damaligen Pastor und Ehrenratsherren der K.G. Frohsinn Oberzier e.V. Hermann Krolage geweiht.

Der Karneval erfuhr in Oberzier einen nicht geahnten Aufschwung. Die Gesellschaft entwickelte sich prächtig und die Veranstaltungen der K.G. Frohsinn waren immer bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Aufbau wurde behutsam, aber zielstrebig und forciert vorangetrieben. Das Ergebnis dieser Arbeit wurde schnell sichtbar. Die Mitgliederzahl stieg stetig und im Jugendbereich hatte der Verein einen sehr großen Zulauf.

Die Kappensitzungen, Maskenbälle und Umzüge verschafften der Karnevalsgesellschaft “Frohsinn” einen festen, unverzichtbaren Platz im örtlichen Vereinsleben und im örtlichen Veranstaltungskalender. Aus den Anfängen im Jahr 1971 hat sich diese junge Tradition bis in die heutigen Tage hinein fortgesetzt.